Neue Ausbildungswege in der Landwirtschaft

Die Dürrejahre 2018 und 2019 haben den Mitgliedern des Kreisbauernverbandes Stendal zu schaffen gemacht. Das sagte der Kreisbauernverband-Vorsitzende André Stallbaum bei der Mitgliederversammlung in der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Iden vor rund 80 Teilnehmern. Laut Stallbaum mussten sogar einige Bauern aufgeben. Durch politische Veränderungen wie etwa die Düngeverordnung werde die Lage noch schwieriger. „Die Luft wird so dünn, dass es nicht mehr zum Leben reicht.“ Stallbaum beklagte auch das Preisdumping der Supermarktketten und forderte „keine Werbung auf Grundnahrungsmittel und kein Verkauf dieser unter dem Einstiegspreis“. Der CDU-Landtagsabgeordnete Chris Schulenburg unterstützt Stallbaum: „Unsere Landwirte sorgen jeden Tag und jede Nacht dafür, dass wir gesundes Essen auf den Tischen haben. Deshalb müssen sie dafür auch ‚gesunde‘ Preise erhalten, damit die landwirtschaftlichen Betriebe vernünftig wirtschaften können.“

Um den Nachwuchs für die Landwirtschaft zu gewinnen, geht der Kreisbauernverband in der Ausbildung neue Wege. Das Zentrum für Sozialforschung Halle stellte bei der Mitgliederversammlung ein zunächst zweieinhalbjähriges Projekt vor. Es sieht Kooperationen verschiedener Ausbildungsbetriebe vor. „Wenn sich diese Ideen bewähren, könnte dieses Projekt ein Leuchtturm für andere Branchen werden“, sagte Chris Schulenburg.